Jahrbücher für Geschichte Osteuropas:  jgo.e-reviews 6 (2016), 4 Rezensionen online / Im Auftrag des Instituts für Ost- und Südosteuropastudien in Regensburg herausgegeben von Martin Schulze Wessel und Dietmar Neutatz

Verfasst von: Paul Srodecki

 

Maritta Iseler / Sophie Lorenz-Rupsch / Markus Hörsch (Hrsg.): Künstler der Jagiellonen-Ära in Mitteleuropa. Ostfildern: Thorbecke, 2013. 600 S., Abb. = Kom­pass Ostmitteleuropa. Kritische Beiträge zur Kulturgeschichte, 2. ISBN: 978-3-7995-0518-5.

Inhaltsverzeichnis:

http://d-nb.info/1036324699/04

 

Das vorliegende Namenslexikon, das Biogramme von etwa 100 bedeutenden, an den Jagiellonenhöfen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit wirkenden Künstlern beinhaltet, ist aus einer Kooperation des Leipziger Geisteswissenschaftlichen Zentrums für Geschichte und Kultur in Ostmitteleuropa (GWZO) unter der Leitung von Jiří Fajt mit den kunstgeschichtlichen Instituten der Universitäten in Breslau (Romuald Kaczmarek) und Prag (Jan Royt) entstanden. Das trilaterale Projekt vereint Beiträge von Sophie Lorenz-Rupsch, Aleksandra Szewczyk, Agnieszka Patała und Jana Knejfl.

Nach einer kurzen erklärenden Einführung zu Entstehung und Aufbau des Werkes durch Maritta Iseler finden die interessierten Leser Beiträge zu solch geachteten Renaissancekünstlern wie etwa Veit Stoss (d. Ä.), Lucas Cranach (d. Ä.) oder Hans Dürer – dem jüngsten Sohn des berühmten Albrecht – aber auch zu weniger bekannten Malern, Grafikern und Bildhauern des 15. und 16. Jahrhunderts wie etwa Niccolò Castillione, Hans Brand oder Sebald Singer. Die Gliederung der Lemmata ist sehr übersichtlich. Stets dem gleichen Schema folgend, wartet das Lexikon u. a. mit Informationen zu den Namensvarianten, Berufen, gesellschaftlichen Stellungen bzw. Ämtern, Auftraggebern, Lebensdaten, sowie schließlich zur Herkunft, Ausbildung und Familie der in der Jagiellonenzeit wirkenden Künstler auf. Diesen knapp gehaltenen grundlegenden Informationen folgt jeweils ein etwas ausführlicheres Biogramm, das die unterschiedlichen Lebenswege anhand der wichtigsten Eckdaten recht konzise und bündig skizziert.

Ein großes Plus des Lexikons ist die detaillierte Aufzählung aller einem Künstler zugeschriebenen Werke. Am Ende der Beiträge finden sich mehrere bibliographische Hinweise. Zudem werden die wichtigsten relevanten (Archiv-)Quellen aufgeführt. Erfreulich ist auch das ausgedehnte Literaturverzeichnis am Ende des Lexikons sowie das ausführliche Orts- und Objektregister – eine deutliche Aufwertung des vorliegenden Nachschlagewerkes, die leider nicht in allen biographischen Namenslexika eine Selbstverständlichkeit darstellt.

Das Werk besticht durch seine Gründlichkeit und die sehr übersichtliche Strukturierung der einzelnen Beiträge, die das Nachschlagen und Filtern von Informationen sehr erleichtert. Entstanden ist somit ein beeindruckendes Denkmal für die an den jeweiligen Jagiellonenhöfen des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Frühen Neuzeit wirkenden Künstler – ein Nachschlagewerk, das nicht nur dem wissenschaftlichen Zielpublikum, sondern auch Laien, die einen guten Einstieg in die Materie suchen, zu empfehlen ist.

Paul Srodecki, Gießen

Zitierweise: Paul Srodecki über: Maritta Iseler / Sophie Lorenz-Rupsch / Markus Hörsch (Hrsg.): Künstler der Jagiellonen-Ära in Mitteleuropa. Ostfildern: Thorbecke, 2013. 600 S., Abb. = Kompass Ostmitteleuropa. Kritische Beiträge zur Kulturgeschichte, 2. ISBN: 978-3-7995-0518-5, http://www.dokumente.ios-regensburg.de/JGO/erev/Srodecki_Iseler_Kuenstler_der_Jagiellonen_Aera.html (Datum des Seitenbesuchs)

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