Jahrbücher für Geschichte Osteuropas
Herausgegeben im Auftrag des Osteuropa-Instituts Regensburg
von Martin Schulze Wessel und Dietmar Neutatz
Band 58 (2010) H. 3, S. 439-439
Ada Raev, Isabel Wünsche (Hrsg.) Kursschwankungen. Russische Kultur im Wertesystem der europäischen Moderne. Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte Berlin 2007. 260 S., zahlr. Abb. ISBN: 978-3-86732-012-8.
Die russisch-sowjetische Kunst hielt sich in der Stalinzeit an den sozialistischen Realismus, der als Fortführung des vorhergehenden Realismus angesehen wurde. Doch schon unmittelbar nach dem Weckruf des italienischen Futurismus, nach dem französischen Kubismus und der theoretischen Begründung durch Wilhelm Worringer 1908 trat die russische Moderne, vor allem der von Kasimir Malevič theoretisch begründete Suprematimus, aus eigenem Recht neben die westeuropäischen Bewegungen. Zu einer dreitägigen Konferenz über den Platz der russischen Avantgarde im Gefüge der Moderne hatten die beiden Kunsthistorikerinnen Isabel Wünsche und Ada Raev nach Bremen eingeladen. Damit haben sie einer erfreulich großen Plejade das Forum geboten, einander ihre Dissertationen und anderen Arbeiten vorzustellen, sich persönlich wahrzunehmen und miteinander zu diskutieren. Der Horizont der Themen reichte weiter als gedacht, nicht nur im historischen Blick, denn unter anderem wurden auch die Beziehungen des Bauhauses zum Moskauer WChuTEMAS behandelt. Überdies sind die für die globale Präsenz der russischen Avantgarde entscheidenden Stimuli großer Ausstellungen, aber auch die der Kunstmärkte, thematisiert worden.
Frank Kämpfer, Hamburg
Zitierweise: Frank Kämpfer über: Ada Raev, Isabel Wünsche (Hrsg.) Kursschwankungen. Russische Kultur im Wertesystem der europäischen Moderne. Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte Berlin 2007. ISBN: 978-3-86732-012-8, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas. Neue Folge, 58 (2010) H. 3, S. 439-439: http://www.dokumente.ios-regensburg.de/JGO/Rez/Kaempfer_Raev_Kursschwankungen.html (Datum des Seitenbesuchs)